Eigenschutz hat Priorität - Fünf MitarbeiterInnen besuchten Selbstverteidigungskurs der Bundeswehr
Zwei Notfallsanitäterinnen und drei NFS-Auszubildende vom DRK KV Sigmaringen hatten die Chance an einem Angebot der Bundeswehr zum Thema: ,,Gewalt im Rettungsdienst" teilzunehmen. Dafür wurden die fünf MitarbeiterInnen am 6.10.22 in die Staufer-Kaserne nach Pfullendorf eingeladen.
Immer häufiger wird von Gewalt gegen Rettungskräfte berichtet. Das nahm sich das Deutsche Rote Kreuz 2019 zum Anlass, eine Umfrage zu diesem Thema durchzuführen. Anhand von Fragebögen wurden die Erfahrungen von 425 Einsatzkräften gesammelt und daraus Statistiken zu den Rahmenbedingungen von Gewalttaten im Rettungswesen erstellt. Diese Befragung und die daraus gewonnenen Zahlen und Fakten wurden zu Beginn der Fortbildung in einem Vortrag von Herrn Kremers vorgestellt und erklärt.
Nach einer Pause ging es dann in die Praxis über.
In der Kasernenturnhalle wurden ca. 20 SanitäterInnen von der Bundeswehr und DRK von zwei Experten zum Thema Selbstverteidigung angeleitet.
Zuerst als Gruppe und später in Zweierteams wurden verschiedene Angriffsszenarien vorgestellt, durchgespielt und die dazugehörigen Kniffe zur Befreiung geübt.
Am Ende des Trainingsblocks galt es für die Zweierteams, ein Fallbeispiel bewältigen.
Als RTW-Besatzung mussten sie sich Zugang zu einer von Schlägern umzingelten Patientenwohnung verschaffen. Im Innenraum angelangt, wartete die nächste Herausforderung auf das Team. Ein aggressiver Angehöriger versuchte, mit einem Stock bewaffnet, den Weg zum Patienten zu versperren. Nachdem die Teams diese Hürde überwunden hatten, war es dann Aufgabe, den stark alkoholisierten Patienten in den RTW zu bringen. Dieser wurde, als letzte Schwierigkeit, aggressiv und griff die Besatzung verbal und körperlich an.
Die bewusst überspitzte Übung mit SchauspielerInnen zeigte den Teilnehmenden, welche Gefahren sich während eines Einsatzes auftun können und halfen ihnen, das vorher Gelernte zu verinnerlichen.
Nach einem Abschlussgespräch mit äußerst positiver Feedbackrunde wurden die TeilnehmerInnen mit viel neuem Wissen, neuen Skills und der Ein- oder Andere auch mit Muskelkater in den redlich verdienten Feierabend entlassen.